Stabil-Ergänzungskästen

Hat man schon einen Grundkasten, z.B. den Kasten 50, so kann man durch Zukauf des Ergänzungskastens 50a die Teilemenge eines Kastens 51 erhalten. Auf diese Art kann man sich schrittweise bis zum größten Kasten 55 vorarbeiten.
Dieses Konzept, einen schon vorhandenen Kasten mit Hilfe eines nachzukaufenden Ergänzungskastens auf die nächst höhere Kastengröße erweitern zu können, hatte sich bereits bei Richters Steinbaukästen, bei Lilienthals Modellbaukasten und später bei dem englischen System Meccano bewährt.

Leider hat uns die Firma Walther keinerlei Bilder zu den Ergänzungskästen hinterlassen. Deshalb habe ich hier einige Fotos zusammengestellt, aus denen das wahrscheinliche Aussehen der Ergänzungskästen in den 50er Jahren erkennbar ist.
Wir sind also, was die Einsortierung betrifft, auf Funde angewiesen. Leider wurden die Inhalte der Ergänzungskästen beim Bauen mit den Teilen der Grundkästen vermischt. Wenn ein Benützer dann später die Teile doch wieder aussortiert hat und in den Karton des Ergänzungskastens gelegt hat, so gab es für die Teile alternative Positionen und bessere Platzierungen, als es bei Walther beim Füllen der Kästen vorgesehen war.
Man muss deshalb sagen, dass die hier gezeigten Kästen nur annähernd das Aussehen der Ergänzungskästen wiedergeben können.

Es gibt genug Hinweise, dass die Ergänzungskästen auch schon in den 30er Jahren so einsortiert waren, wie hier anhand von Kästen der 50er Jahre gezeigt wird. Sogar einige Ergänzungskästen der 20er Jahre mögen so einsortiert gewesen sein.
Leider sind bisher auch keine Ergänzungskästen 53aH und 54aH, also Kästen in Holzverpackung, aus der Zeit ab 1920 gefunden worden. Wahrscheinlich waren diese so einsortiert, wie die entsprechenden Kästen in Kartonverpackung.

Über die Ergänzungskästen der 10er Jahre, wo ja die Stabil-Baukästen völlig andere Inhalte hatten, können nur wenige Aussagen gemacht werden. Es sind zu wenige dieser Kästen erhalten geblieben. Bei der Beschreibung der folgenden Ergänzungskästen werden diese bruchstückhaften Informationen erwähnt.

Auch zu den legendären Aufstockungskästen, z.B. 52b, 53b, sind wegen deren Seltenheit nur wenige Angaben zu machen. Die Aufstockungskästen machten einen Kasten des Stabil-Systems vor 1921 zu einem Kasten der Zeit ab 1921.
Kasten 52 alt + Aufstockungskasten 52b ergab Kasten 52 neu.

Die folgenden Links bringen Sie direkt zu Ihrem gewünschten Ergänzungskasten.

Ergänzungskasten 54a

Kasten 54a aus den mittleren 60er Jahren
Das Bild zeigt einen Kasten 54a aus den mittleren 60er Jahren. Ich danke Stephan Ahlbrand, dass er mir seinen Kasten hat fotografieren lassen.

Die Teile sind mit Musterklammern miteinander verbunden. Auch das große Kugellager ist mit Musterklammern an der Pappe in der Mitte des Kastens festgemacht. Unter dieser Pappe, hier nicht sichtbar, sind die vier großen Autoreifen 84 abgelegt.
Die blauen, rechteckigen Schachteln in den Fächern rechts und links unten enthalten Schrauben und Muttern.

Weitere Bilder vom Kasten 54a sind vorhanden aus den frühen 20er Jahren, aus den späten 20er Jahren, aus den frühen 30er Jahren und aus dem Jahr 1939.

Ergänzungskasten 53a

Kasten 53a aus den mittleren 50er Jahren
Das Bild zeigt einen Kasten 53a aus den mittleren 50er Jahren. Ich danke Stephan Ahlbrand, dass er mir seinen Kasten hat fotografieren lassen.

Das große Patentzahnrad ist noch dunkelbraun, was eher auf die frühen 50er Jahre hindeutet. Die Schnurräder 5c sind im Kasten, was ungewöhnlich erscheint. Die kleinen Flanschenräder sind vernickelt, was auf dem Foto nicht eindeutig zu erkennen ist.

Bei den Kästen 53a gibt es eine recht große Anzahl unterschiedlicher Fächereinteilungen. In den 30er Jahren etwa, war die im Bild obere Fachreihe direkt unterhalb der Reihe der hohen Fächer. In den frühen 20er Jahre war der Kasten 53a deutlich schmaler und auch kleiner.
Eine Gemeinsamkeit konnte bei fast neuwertigen Kästen ab den 30er Jahren festgestellt werden. In einem Fach waren die Teile aufgenäht oder mit Musterklammern angeheftet. Es handelt sich um das Fach das auf dem Foto oben in der Mitte liegt. Es sind zwar nicht immer die gleichen Teile angebracht, jedoch das große Messingzahnrad 25b ist jedes Mal dabei. So waren etwa bei einem Kasten von 1941 auch Klemmscheiben 9 und Wellenkupplung 36 aufgenäht.
In Kästen der 20er und 30er Jahre war auch immer eine kleine rechteckige Schachtel von 75*47*18mm für Kleinteile enthalten. Bei mehreren gefundenen Kästen waren darin die Förderhaken, Teil 37, zu finden.

Weitere Bilder vom Kasten 53a sind vorhanden aus etwa dem Jahr 1914, aus den frühen 20er Jahren, aus den späten 20er Jahren und aus dem Jahr 1940.

Ergänzungskasten 52a

Kasten 52a aus den mittleren 60er Jahren Das Bild links zeigt einen Kasten 52a aus den mittleren 60er Jahren. Ich danke Ansgar Henze, dass er mir seinen Kasten hat fotografieren lassen.

Dieser Kasten ist wahrscheinlich noch in dem Zustand, wie er von Walther ausgeliefert wurde. Die Teile sind wahrlich nicht optimal einsortiert. Jeder Junge hätte es wohl besser machen können. Und die Jungen haben es besser gemacht und deshalb ist von den Ergänzungskästen fast keiner mehr im Originalzustand zu finden.

Ergänzungskasten 51a

Kasten 51a aus den mittleren 60er Jahren Das Bild links zeigt einen Kasten 51a von 13.7.1965. Das Bild hat Jürgen Kahlfeldt zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

Man erkennt noch das "50 Jahre" Jubiläums-Zeichen auf dem Deckelbild.

Das Zahnrad 25e ist noch dunkel. Erst 1966 wurden die hellgelben Zahnräder den Kästen beigegeben.

Ergänzungskasten 50a

Kasten 50a aus den mittleren 60er Jahren Das Bild links zeigt einen Kasten 50a von 2.6.1966. Das Bild hat Jürgen Kahlfeldt zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

Man erkennt noch das "50 Jahre" Jubiläums-Zeichen auf dem Deckelbild.

Ein weiteres Bild vom Kasten 50a ist vorhanden aus dem Jahr 1915.

Ergänzungskasten 49a

Kasten 49a aus den mittleren 60er Jahren Das Bild links zeigt einen Kasten 49a. Jürgen Kahlfeldt hat es zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.

Der Kasten 49a enthält seit den 30er Jahren 4 Autoreifen 84b. In den Grundkästen 49 der 30er Jahre waren ja keine Autoreifen, wohl aber in den Grundkästen 50. Ab 1953 wurden die Autoreifen 84b jedoch dem Kasten 49 beigelegt. Sie hätten folglich dem Kasten 49a nicht mehr beigegeben werden müssen.
Dennoch enthielten die Kästen 49a, auch nach 1952 noch, 4 Autoreifen. Nach den Inhaltslisten der Vorlagenheften enthielt der Kasten 49a ab 1956 keine Autoreifen mehr.

Zum Kasten 49a gehörte auch ein Vorlagenheft 49-52, welches auf dem Bild links nicht gezeigt wird. Im Grundkasten 49 war ja nur ein verkürztes Vorlagenheft für die Kästen 49 und 49M enthalten.

Ergänzungskasten 48a

Kasten 48a aus den mittleren 30er Jahren Tüte in Kasten 48a der 50er und 60er Jahre
Das Bild links zeigt einen Kasten 48a aus den mittleren 30er Jahren. Ich danke Günter Stabe für die Überlassung des Fotos.

Die Kartons der Kästen 48a waren vor etwa 1935 so klein, dass nur ein in der Mitte gefaltetes Vorlagenheft für den Kasten 49 hinein bekam. Später machte man den Karton so groß, dass das Vorlagenheft ungeknickt gerade hinein passte. Einen solchen Kasten sehen Sie links.

In den 50er Jahren behielt man diese Kartongröße bei. Vorlagenheft und Füllplatten 95, 95b gab man direkt in den Karton. Die restlichen Teile kamen in eine Tüte (siehe rechts). Die Tüte ist hier vergrößert.
Ob die Wandfüllungen 148a-d im 48a der 50er und 60er Jahre auch enthalten waren, ist mir nicht bekannt.

Weitere Informationen zum Kasten 48a sind verfügbar.

Ergänzungskasten K2a-46a

Der Kasten K2a-46a ergänzte einen Kasten Knirps 2 oder einen Kasten 46 auf den Kasten 48. Einen Kanonenbaukasten 46KM oder 47KM macht er zu einem 48M. Der K2a-46a wurde ab 1933 angeboten und kostete damals 1,50 Mark; ab 1938 kostete er nur noch 1.40 Mark. Als Gewicht wurde 350g angegeben.

K2a K2a
Der abgebildete Kasten stammt aus der Sammlung Kahlfeldt. Er hat den Stempel 46 a 22435 (22.8.35). Das enthaltene Vorlagenheft für den Kasten 48 ist von 1935.
Bei einigen Kästen - nicht bei diesem - befand sich auf der Deckelrückseite ein Inhaltsverzeichnis aufgeklebt.

Das linke Bild zeigt den grauen Karton, bedruckt mit einem Rautenmuster. Das Deckelbild ist aber aufgeklebt. Die Maße sind Maße 232*196*20mm.

Das rechte Bild zeigt den Kasten von innen. Die orangenen Grundpappe hat eine große Öffnung, durch welche die Sparbüchse von unten durch gesteckt ist. Die große Durchbrochene Platte 1c ist über die Sparbüchse gelegt. Die Autoreifen 84b waren ursprünglich einmal auf die orangene Grundpappe aufgenäht. Die Schrauben und Muttern befanden sich wahrscheinlich in der Sparbüchse. Die anderen Kleinteile waren wahrscheinlich in einer Papiertüte, die unten im Karton lag. Die Papiertüte ist nicht mehr vorhanden.


Aufstockungskasten 52b

Aufstockungskasten 52b
Der Kasten stammt aus der Sammlung Kahlfeldt. Danke für das Bild.
Die Aufstockungskästen machten einen Kasten des Stabil-Systems vor 1921 zu einem Kasten der Zeit ab 1921.
Kasten 52 alt + Aufstockungskasten 52b ergab Kasten 52 neu.
Der alte Kasten 52 erhielt 319 Teile. Der neue Kasten 52 ab 1921 erhielt jedoch 467 Teile - meist neue und vor allem große Teile. Der Zuwachs an Teilen ist beträchtlich.
Es ist sonst nur noch das Deckelbild eines Aufstockungskasten 53b bekannt.

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