Stabil : Winkel und Flachteile
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Beschrieben werden hier die Teile :
Hinweise auf ähnliche Teile, die an anderer Stelle beschrieben werden :
Verbindungswinkel (Teil 2)
Die Verbindungswinkel erschienen zusammen mit dem Stabil Metallbaukasten.
Das Vorgängersystem, der erste deutsche Metallbaukasten "Walther's Ingenieur
Bauspiel", enthielt keine Verbindungswinkel.
Sie hätten bei der Klammerbefestigung in diesem System auch wenig Sinn
gemacht. Bei Walther's Ingenieur Bauspiel wurden statt dessen Doppelwinkel,
Winkeleisen und abgebogene Platten bereits 1904 genützt.
Das Bild oben zeigt eine ganze Reihe von Verbindungswinkeln, die bisher
in Kästen gefunden wurden. Es gibt aber noch deutlich mehr davon.
Die ersten 6 Winkel stammen aus den 10er Jahren. Man hat damals anscheinend
Teile verschiedener Zulieferer gemischt und in die Kästen gegeben.
Links im Bild sehen wir einen Winkel, wie er in Kästen von 1911
bis 1913 zu finden war. Der Winkel ist vernickelt und aus dickerem Blech
von fast 1mm. Seine Schenkel sind kurz, aber gut abgerundet.
Rechts daneben sind zwei ähnliche Verbindungswinkel gezeigt.
Die Teile sind ebenfalls gut abgerundet, und sie haben kurze Schenkel, die
jedoch minimal länger sind als beim ersten Typ. Die graue Art wurde in
Kästen aus der Zeit zwischen etwa 1914 und 1915 gefunden.
In Kästen von 1913 und 1914 wurde auch die vernickelte Variante
gefunden.
Leider habe ich mangels eindeutig zuordenbaren Materials bislang keine
Kriterien finden können, diese ersten Stabil Verbindungswinkel von solchen
der Firma Meccano (sofern sie vernickelt sind) oder von solchen des
Systems Märklin Marbi aus den 30er Jahren
(sofern sie grau sind) eindeutig zu unterscheiden.
Der vierte Winkel im Bild oben stammt aus einem Kasten von 1916.
Er wurde aber auch in Kästen von etwa 1913 bis 1918 gefunden.
Der Winkel ist hell grau oder blank. Die Schenkel sind länger als bei den
früheren Winkeln. Aber sie sind kantig, obwohl die Enden doch einen Rundbogen
beschreiben. Der Winkel ist mit 13mm auch auffällig breit.
In Kästen vor 1915 sind die Winkel dieses Typs noch hochglänzend
vernickelt.
Wir haben hier einen Typ von Winkeln, der immer eindeutig dem System Stabil
der 10er Jahre zugeordnet werden kann.
Anscheinend wurden aber auch noch in der Mitte der 10er Jahre Verbindungswinkel
des früheren Typs in die Kästen einsortiert - je nachdem welcher Zulieferer
freie Kapazitäten hatte.
Die beiden folgenden Winkel, der 5. und der 6. Winkel auf dem Foto,
sind aus der Zeit zwischen 1915 und 1920 - eine genauere Datierung
ist nicht möglich, insbesondere weil die Chargen zu vielfältig sind und weil
die Maßgenauigkeit höchst variabel ist.
Die abgebildeten Winkel sind dunkelgrau - keinesfalls aber so dunkel wie
die entsprechenden Märklin-Teile. Verzinkte Varianten sind auch dabei.
Der linke Winkel ist 0.8mm dick, der rechte ist mit 0.55mm Dicke deutlich
leichter.
Der 7. Winkel ist wieder vernickelt. Das Material ist dicker, die Schenkel länger. Man findet diesen Typ zwischen 1921 und etwa 1936.
Der Verbindungswinkel ist von dieser Zeit an eher ein Winkeleisen von 1 Loch Länge. Siehe Bild rechts.
Der 8. und vorletzte Winkel stammt aus den späten 30er Jahren.
Die Schenkel sind jetzt nochmals länger als in früheren Jahren.
Der 9. und letzte Winkel stammt aus den 50er Jahren. In den frühen 50er
Jahren waren die Schenkel am längsten. In den 60er Jahren waren die Schenkel
dann wieder jeweils um etwa 0.5mm kürzer.
Ab 1941 bis etwa 1951 wurden kriegsbedingt manche Teile auch mit
anderen Oberflächen gefunden.
Jahr | 1912 | 1914 | 1914 |
1916 | 1919 | 1919 | 1924 |
1938 | 1956 |
Blechdicke | 0.95 | 0.85 | 0.75 |
0.80 | 0.80 | 0.55 | 0.72 |
0.75 | 0.75 |
Breite | 12.6 | 12.6 | 12.6 |
13.0 | 13.3 | 12.5 | 12.4 |
12.5 | 12.2 |
Schenkel kurz | 10.5 | 10.7 | 11.1 |
12.3 | 12.3 | 11.3 | 11.3 |
11.9 | 13.5 |
Schenkel lang | 14.3 | 14.4 | 13.5 |
14.7 | 15.5 | 15.8 | 16.6 |
17.1 | 16.7 |
Rundloch | 4.1 | 4.1 | 4.1 |
4.4 | 4.1 | 4.1 | 4.2 |
4.2 | 4.3 |
Langloch | 4.1*8.5 | 4.1*8.5 | 4.1*8.5 |
4.3*8.6 | 4.2*8.4 | 4.1*8.4 | 4.1*8.6 |
4.2*8.8 | 4.3*8.8 |
Ich habe die oben auf dem Foto gezeigten Winkel vermessen. Die Daten finden
Sie in der Tabelle rechts in der gleichen Reihenfolge wie auf dem Foto oben.
Die in der Tabelle angegebenen Jahreszahlen beziehen sich auf den Kasten, in
dem der betreffende Winkel sich befand.
Die angegebenen Maße sind nur Anhaltspunkte. Sie erlauben keine Rückschlüsse
auf ein bestimmtes Jahr. Nur eine grobe Tendenz lässt sich daraus ableiten.
Bitte beachten Sie, dass die Fertigungstoleranzen in manchen Jahren recht groß
waren.
Die Biegung kann bei Chargen des gleichen Jahres bis zu 1mm verschoben sein.
Einzelne Chargen können darüber hinaus noch Maßabweichungen von mehr als
+-0.5mm haben !
Winkel : Gemeinsame Eigenschaften
Auf dem Foto links sehen Sie verschiedene Winkel aus dem Jahr
1960.
In der oberen Reihe von links nach rechts sehen wir
2* den Lagerbock (Teil 2c) und 2* den
Doppelwinkel (Teil 2b).
In der unteren Reihe von links nach rechts finden wir
2* den Z-Winkel (Teil 2a),
einen Flachwinkel (Teil 2d),
eine Lasche (Teil 2e) und 2* den
Verbindungswinkel (Teil 2).
Wenn man allein nach den Teileverzeichnissen der Vorlagenhefte geht, so wurden
Z-Winkel (Teil 2a), Doppelwinkel (Teil 2b),
Lagerbock (Teil 2c), Flachwinkel (Teil 2d),
Lasche (Teil 2e), sowie die Winkelbänder (Teile 18 und 18a)
erst 1921 eingeführt.
Es gab diese Teile aber schon früher, und einige davon wurden definitiv
schon vor 1921 dem Kasten 49 beigegeben.
In das Vorlagenheft 49 wurde spätestens Ende 1920 ein Zettel eingeklebt,
der besagte, dass der neue Kasten 49 jetzt eine Durchbrochene Platte 1c,
eine Platte 1d, einen Doppelwinkel 2b, 2 Flachwinkel 2d, 2 Laschen 2e,
einen Schraubenschlüssel mit Mutternführung 10a, 1 Knäuel Treibschnur 12,
2 Winkelbänder 18, eine zusätzliche Drahtöse 40 und 6 Klemmplatten 40b
enthalte. Man könne deshalb bereits einige Modelle des Kastens 50 mit
diesem Kasten 49 bauen.
Damit steht fest, dass die Teile 2b, 2d, 2e, 10a, 18, 40b bereits 1918
verfügbar waren. Wahrscheinlich gab es, wegen der durchgängigen Nummerierung,
auch schon die Teile 2a, 2c, 40a.
Zumindest den Flachwinkel 2d gab es aber schon früher. In einem Kasten von 1916
wurde er gefunden - das Teile wurden jedoch in keiner Beschreibung
erwähnt.
Die erwähnte Vergrößerung des Kastens 49 und die neuen zusätzliche Teile
wurden aber im Inhaltsverzeichnis der Kästen und in der Abbildung der Teile in
den Vorlagenheften von 1918-1920 nie erwähnt. Erst das Vorlagenheft von 1921
stellt sie vor.
Die Teile aus der Zeit vor 1921 sind dunkelgrau, blank oder verzinkt. Ab 1921
wurden die Teile wieder vernickelt. In die Kästen wurden jedoch ab 1921 auch
ältere Teile mit einsortiert, bis die alten Bestände aufgebraucht waren.
Ab 1941 bis etwa 1951 wurden kriegsbedingt manche Teile auch mit
anderen Oberflächen gefunden.
Wenn man die Winkel 2a, 2b, 2c, 2d, 18, 18a ab 1921 betrachtet, so findet
man auch in den Abmessungen Gemeinsamkeiten. Die Bleche sind fast immer 0.9mm
dick. Die Löcher haben 4.2mm Ø. Die Blechbreite ist fast immer 12.3mm, bei
Toleranz von +-0.2mm über alle Jahre der Existenz von Stabil.
Z-Winkel (Teil 2a)
Der Z-Winkel (Teil 2a) erschien spätestens 1920. Ein solches Teil
wurde jedoch noch nicht gefunden. Bei Meccano erschienen 1921 mehrere Z-Winkel
mit einem Langloch in einem Ende.
Von der Konstruktion ist der Z-Winkel ein entsprechend gebogenes
3-Loch-Flacheisen. Das Mittelstück ist in den 20er und frühen 30er Jahren
zwischen 13.8mm und 14.0mm hoch, ab etwa 1938 zwischen 14.1 und 14.3mm.
Um 1924 und um 1960 wurde das Teil aus Blechstreifen von nur 12.0mm Breite
gefertigt.
Wie das Bild rechts zeigt, ist der Bau einer Treppe mit dem Teil nicht gut
möglich. Als Lager an einem Flacheisen ist es recht nützlich - es dient dann
als halber Lagerbock.
Doppelwinkel (Teil 2b)
Der Doppelwinkel (Teil 2b) erschien spätestens 1920 bei Stabil.
Er rührt wahrscheinlich von einem entsprechenden Meccano-Teil von 1913 her, das
für ein Modell des "Hornby System of Mechanical Demonstration" benötigt wurde.
1921 wurde der Doppelwinkel im Meccano-System verkleinert. Bei Stabil und
bei Märklin wurde er in seiner ursprünglichen Form weitergeführt.
Der Doppelwinkel wurde nicht aus einem normalen 3-Loch-Flacheisen gefertigt.
Die Schenkel haben außen einen Abstand von 19.7 bis 20.0mm. Sie sind fast so
weit auseinander, wie die Schenkel zweier Verbindungswinkel von 1912, wenn
man diese in den Langlöchern mit größtmöglichem Abstand verschraubt
(siehe Bild rechts).
Generell sind die Schenkel des Doppelwinkels zu weit auseinander. Er ist
deshalb nur begrenzt einsetzbar - er ist ein Teil, von dem Sammler immer
zu viele haben.
Lagerbock (Teil 2c)
Der Lagerbock (Teil 2c) (siehe Sammelfoto oben) erschien wahrscheinlich
schon vor 1921 bei Stabil. Es wurde aber noch kein solches Teil gefunden.
Er geht auf ein entsprechendes Meccano-Teil von 1912 zurück.
Offensichtlich ist der Lagerbock ein entsprechend gebogenes 5-Loch-Flacheisen.
Die Höhe liegt bei 14.4mm, in den End-60er Jahren bis 14.8mm. An die Innenseite
der Schenkel können also Flacheisen montiert werden. Die obere Mittelfläche
ist so breit wie das Blech (12.1-12.4mm) und zwischen 12.4mm und 13.0mm weit.
Bis 1928 war die Weite noch unter 12.6mm, später darüber. Unter der oberen
Mittelfläche kann also kein normales Flacheisen verschraubt werden, weil die
erforderliche Weite nicht gegeben ist.
Flachwinkel (Teil 2d)
Der Flachwinkel (Teil 2d) (siehe Bild links) ist ein Teil, das es in
dieser Form nur bei Stabil gibt. Wesentlich später gab es bei anderen Fabrikaten
ähnliche Teile, wobei das Meccano-Teil 133a ihm noch am nächsten kommt.
Der Flachwinkel wurde bereits 1916 verschiedenen Kästen beigegeben.
Er war da aber noch nicht in den Inhaltslisten der Vorlagenhefte vermerkt.
Auf dem Foto sehen wir auf der linken Seite so ein Exemplar von 1916.
Die Oberfläche ist rau und dunkelgrau. In der Mitte des Foto sehen wir ein
Teil von 1918. Es hat jetzt bereits die endgültige Form. Die Spitze
ist jetzt gut abgerundet. Das Teil ist aber immer noch grau.
Rechts im Bild sehen wir dann ein vernickeltes Teil, wie es ab etwa 1921
unverändert den Baukästen beigelegt wurde. Ab 1921 ist das Teil
auch in den Inhaltslisten der Kästen vertreten.
Der Flachwinkel dient natürlich zur Verstärkung rechtwinkliger Verbindungen.
Er wird aber auch benützt, wenn Teile in einem Lochabstand von bis zu 18mm zu
verschrauben sind. Die drei Löcher bilden ein rechtwinkliges Dreieck, dessen
Hypotenuse den 1.4-fachen Lochabstand bereitstellt. Die Fertigung der Teile
ist aber nicht sehr genau.
Die Materialdicke ist 0.9mm, nur um 1938 und um 1918 war sie 0.8mm. Das Teil
von 1916 ist nur 0.7mm dick. Der Lochdurchmesser ist 4.2mm. Die Schenkel sind
25.0-25.3mm lang und 12.4-12.6mm breit.
Lasche (Teil 2e)
Die Lasche (Teil 2e) erschien auch schon vor 1921 bei Stabil und
geht wahrscheinlich auf Meccano-Teil 10 von 1913 zurück. Die Stabil Lasche ist
jedoch deutlich länger als die Teile von Märklin oder Meccano.
Die Lasche ist auch immer länger (26.4-28.5mm) als das 2-Loch-Flacheisen, welches
ab 1921 23.7-24.8mm lang ist (siehe auch Tür bei Stellwinkeln unten).
Auf den ersten Blick könnte man meinen, die Lasche wäre ein Verbindungswinkel,
den man nicht gebogen hat. Das stimmt auch für die meisten Zeitbereiche.
Aber zumindest um 1933 und um 1956 sind die Längen flachgebogener
Verbindungswinkel deutlich größer als die Längen von Laschen.
Da waren es zwei verschiedene Teile.
Die Materialdicke ist meist 0.75mm. In den 20er und frühen 30er Jahren findet
man 0.7-0.9mm. Die Blechbreite ist 12.3mm (+-0.2mm).
Die Länge des Teils ist ab 1933 28.0-28.5mm. Von etwa 1927 bis 1932 sind
es ca. 27.4mm.
Die Teile von 1924 sind nur 26.4mm. Das Foto links zeigt ein Teil von
1960 und ein Teil von 1924.
Ähnliche Abweichungen in den Maßen findet man bei den Verbindungswinkeln.
Stellwinkel (Teil 2f)
Der Stellwinkel (Teil 2f) wurde erstmals im Vorlagenheft von 1921 gezeigt.
Das Bild links zeigt ihn bei verschiedenen Öffnungswinkeln:
Links bei etwa 120°, mittig oben bei etwa 280° (voll geöffnet), rechts
geschlossen, mittig unten flach.
Das Material ist nur 0.6mm dick. Die Blechbreite ist 12.3-12.45mm.
Die Gesamtlänge ist meist 33.1mm. Nur um 1924 und 1956 findet man 32.6mm und
1928 dagegen 33.7mm. Die Langlöcher sind 8.3*4.0 bis 8.5*4.2mm.
In Modellen wird der Stellwinkel gerne benützt, wo man einen Winkel anders
als 90° benötigt, etwa zur Befestigung eines Satteldaches.
Als Türscharnier ist der Stellwinkel auch recht nützlich. Leider kann man die
Tür nicht voll öffnen, da immer Schraubenköpfe stören (siehe Bild rechts).
In einem Kasten 53a von 1915 wurden bereits sechs Stellwinkel gefunden.
Dafür fehlten 6 normale Winkel in dem Kasten. Aufzeichnungen, die dem Kasten 53a
beilagen, nennen das neue Teil "Patentwinkel", obwohl kein DRGM oder Patent
dazu bekannt ist.
Die Teile sind 32.4mm lang, 12.4mm breit, lassen sich von 0 bis 240 Grad
öffnen. Die Langlöcher sind 8.3/4.2. Blechdicke 0.7.
Leider gibt es noch keinen weiteren Fund dieser Art.
Winkelbänder (Teile 18, 18a, 18b)
Das Bild links zeigt Winkelbänder 5*1 Loch (Teil 18),
Winkelbänder 5*2 Loch (Teil 18a) und
Winkelbänder 3*1 Loch (Teil 18b).
Das Winkelband 5*1 Loch gab es spätestens Ende 1920. Dagegen
stammt der erste Hinweis auf das Winkelband 5*2 Loch aus dem
Vorlagenheft von 1921.
Aber das Winkelband 3*1 Loch erschien erst 1932 mit den Knirps
Baukästen und wurde später nur den Kästen 48M, 49M und 50M beigegeben
(Stabil- und Record-Zeitung Nr. 11
vom Mai 1932, Seite 11).
Vorläufer für 18, 18a und 18b sind die Meccano-Teile 60, 46 und 60b von 1913,
1912 bzw. 1919.
Die Materialdicke bei Teil 18 und 18a ist 0.9mm, bei Teil 18b erst ab etwa 1966.
Vorher war bei 18b das Blech nur 0.6mm stark.
Die Höhe oder der Abstand der Schenkel, außen gemessen, ist bei den Teilen 18
und 18a 63.8mm (+-0.2mm). Bei Teil 18b sind es ca. 38.6mm, ab etwa 1966 39.4mm.
Die Länge der Schenkel ist im Mittel 13.8mm (bei Teil 18 und 18b), bei
Teil 18a sind es im Mittel 26mm.
Die Langlöcher sind im Mittel 6.4*4.1mm.
Im Gegensatz zu entsprechenden Teilen anderer Hersteller haben die
Stabil-Teile 18 und 18b Langlöcher in den Schenkeln, was die
Anwendungsmöglichkeiten bereichert. Weiterhin ist die Höhe oder der
Abstand der Schenkel, außen gemessen, um eine Blechdicke kleiner als bei
den Teilen anderer Fabrikate. So kann das Teil 18 oder 18a problemlos
zwischen die Abbiegungen der durchbrochenen
Platten (1b oder 1c) eingeschoben werden. Man sieht das im Bild, wo
das Teil 18 exakt zwischen die Abbiegungen des Teiles 1b passt.
Vor 1915 wurde die Teilenummer 18 für die
Sockelplatte verwendet.
Langlochflacheisen (Teil 85)
Das Langlochflacheisen (Teil 85), erschienen erst 1930
(Stabil- und Record-Zeitung Nr. 7
vom Mai 1930). Es hat im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften, wie ein
7-Loch-Flacheisen aus der entsprechenden Herstellungszeit.
Die Endlöcher sind 6.55mm lang und 4.25mm breit (Tol. +/-0.05mm).
Sie sind damit wesentlich kürzer als die Langlöcher der Winkeleisen
(8.7mm).
Die Länge des Teils beträgt 88.0mm (1932) bis 88.8mm (1960). Um 1966 aber waren
die Teile nur noch so lang, wie ein normales 7-Loch-Flacheisen, nämlich
86.7mm. Die Lochabstände änderten sich dabei nicht.
Im Bild wird das Teil zweimal gezeigt. Oben im Bild ist ein normales
Flacheisen untergelegt. Man erkennt deutlich, dass die Mitte der Langlöcher
mit den Mitten der Endlöcher des darunterliegenden Flacheisens übereinstimmt.
Das Langlochflacheisen ist offensichtlich ein Winkelband 18, das man nicht
gebogen hat - von den Teilen ab 1966 einmal abgesehen.
Leider fehlt das Langlochflacheisen von 5-Loch-Länge im Stabil-System. Das ist
unverständlich, denn es gibt ja das Winkelband 18b.
Gabelband (Teil 41)
Das Gabelband (Teil 41) erschien bereits 1915. Es wurde 1915 auch
gabelförmig gebog. Flacheisen 5 Loch genannt. Um 1917 hieß es in
Prospekten auch einmal Radgabel.
In den Inhaltsverzeichnissen der Kästen wurde es aber immer Gabelband genannt.
Meccano hatte bereits 1912 ein ähnliches Teil im Programm, dieses aber bereits
1913 komplett geändert.
Im Bild links sehen Sie zwei graue und drei vernickelte Exemplare.
Die vernickelten Teile sollen lediglich das Teil von allen Seiten zeigen.
Das linke dunkelgraue Teil wurde in einem Kasten von 1919 gefunden.
Das Material ist 0.7mm dick, das Blech nur 11.5mm breit. Die Schenkel sind
33.1mm lang. Die Weite oder der Abstand der Schenkel, außen gemessen,
beträgt nur 9.9mm.
Das zweite, hellgraue Teil, hat fast die gleichen Maße wie das erste, außer
der Blechbreite, die 12.9mm beträgt. Teile dieser Art wurden in Kästen der
Jahre 1918 bis 1924 (!) gefunden. Offensichtlich wurden Anfang der 20er
Jahre noch Restbestände aus schlechteren Zeiten aufgebraucht.
Um 1919 wurde offensichtlich mit zwei verschiedenen Chargen gearbeitet.
Die vernickelten Chargen ab etwa 1924 sind aus Material von 0.9mm dicke, haben
eine Blechbreite von 12.4mm, eine Weite von 10.6mm und eine Schenkellänge
von 33.4mm. Ab etwa 1938 ist die Blechbreite 12.2mm, die Schenkellänge 33.9mm,
die Weite 10.9mm. In den Jahren 1941 und 1951 waren die Teile vernickelt -
eine verzinkte Version aus dieser Zeit wurde bisher nicht gefunden.
Es könnte einen frühen Prototyp gegeben haben, der aus einem normalen
5-Loch-Flacheisen von 13.2mm Breite gebogen wurde. Ein verifizierbarer Fund
fehlt noch.
Winkel flachgebogen
Das Bild links soll verdeutlichen, dass einige Winkel aus speziell dafür
hergestellten Flacheisen gefertigt wurden.
Von oben nach unten sehen Sie hier
- 1. Langlochflacheisen 85
- 2. Winkelband 18 flachgebogen,
- 3. Gabelband 41 flachgebogen,
- 4. Flacheisen 5 Loch lang,
- 5. Doppelwinkel flachgebogen,
- 6. Z-Winkel flachgebogen,
- 7. Flacheisen 3 Loch lang.
Für den Doppelwinkel und das Gabelband wurden also spezielle Flacheisen
gefertigt. Für den Z-Winkel genügte ein 3-Loch-Flacheisen. Sicher hat man
den Lagerbock aus einem 5-Loch-Flacheisen gebogen.
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