Stabil : Kuriositäten
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Beschrieben werden hier die Teile :
Windrad (Teil 13)
Das Windrad gab es bereits in
Walther's Ingenieur Bauspiel.
Man hat es 1911 für Stabil übernommen und in den Kasten 51 gegeben.
Damals wurde es als Windrad 70mm Durchmesser bezeichnet.
1911 waren jedoch Windräder mit 80.4mm Durchmesser in den Kästen,
was den Teilen aus Walther's Ingenieur Bauspiel entspricht.
1913 wird deren Durchmesser dann auch mit 80mm angegeben. Danach gibt
es keine Maßangaben mehr in den Vorlagenheften.
Ein deutlich kleineres Teil gab es 1927 bei Meccano (Fan 2", No. 157).
Links oben im Bild sehen Sie ein Windrad aus der Zeit bis 1914. Das Teil
hat einen Durchmesser von 80.5mm, ist hell glänzend und offensichtlich plattiert.
Das Blech eines Teils von 1911 hat eine Dicke von 0.62mm, bis etwa 1914 war
die Dicke etwa 0.5mm.
Ein Windrad mit nur 70mm Durchmesser ist nicht gefunden worden.
Darunter liegt ein Windrad von 1966. Es hat einen Durchmesser von 78mm
und ist vernickelt. Derartige Räder gab es ab 1924. In der Zeit um 1941 waren
sie verzinkt.
Rechts oben ist ein Windrad aus der Zeit um 1920. Es hat einen Durchmesser
von 81mm und ist verzinkt. Diese Räder gab es etwa 1915 bis 1921.
Darunter sehen Sie das Windrad von 1923. Es ist unbehandelt blank und
hat einen Durchmesser von 77.5mm.
Soweit es nachprüfbar ist, war das Windrad immer flach. Es wurden jedoch
oft Windräder mit abgebogenen Flügeln in Kästen aus den 10er Jahren und
20er Jahren gefunden (siehe rechte Spalte im Bild). Das mag daher kommen,
dass mehrere Modelle aus den Vorlagenheften von damals das Windrad mit
abgebogenen Flügeln verwenden. Wer die Modelle gebaut hat, hat die Flügel
entsprechend gebogen.
Die Räder haben ab etwa 1924 einen Durchmesser von 78mm. Das Blech ist meist
0.42mm dick. Die Bohrung ist meist 4.2mm.
Bis 1926 war ein Windrad in den Kästen ab Größe 51. In den 10er Jahren war das
Windrad für diese Kästen ein attraktives Teil. Nach der Umstellung des
Stabil-Systems im Jahr 1921 wäre es ein ansprechendes Teil für kleinere Kästen gewesen, schon ab Kasten 49. Es hätte an den kleinen Modellen durchaus dekorativ
gewirkt.
Leider hat man das Windrad ab 1927 nur noch in die Kästen ab 53 gegeben.
Im Kasten 53 hatte es jedoch keine aufwertende Wirkung mehr. Es wurde zu einem
Kuriosum. Man hätte es in diesen Kastengrößen auch weglassen können.
Kreissägeblatt (Teil 14) und Kreissägetisch (Teil 16)
Das Kreissägeblatt und Kreissägetisch gab es bereits in
Walther's Ingenieur Bauspiel.
Man hat beide 1911 in Stabil übernommen und in den Kasten 51 gegeben.
Angegeben wurden die Teile als Kreissägeblatt 55mm Durchmesser und
Kreissägetisch 120mm lg 70 brt. 4 st.
Real hat das Sägeblatt 54.9mm Ø. Der Tisch ist 120.4*67.2*3.8mm und aus massivem
Holz.
Ab 1930 wurde das Kreissägeblatt in den Vorlagenheften mit 54mm Ø angegeben.
Das Bild zeigt ein Kreissägeblatt von 1913 und einen Kreissägetisch von 1966.
Das Kreissägeblatt war 1913 plattiert. In der Zeit von etwa 1915 bis 1924
war es verzinkt oder blank. Von etwa 1940 bis 1943 war es verzinkt.
Sonst war es immer galvanisch vernickelt.
Der Durchmesser lag fast immer bei 54.5mm. Aus den 10er Jahren sind Werte
um 54.8mm bekannt.
Das Rad hat immer 56 Zähne. Zum Sägen ist es nicht geeignet.
Man kann es aber als Sperrrad verwenden.
Der Kreissägetisch, eine Holzplatte, ist von niedriger Qualität.
Die Länge ist 120mm (+-2mm), wobei auch Schrägschnitte vorkommen. Die Breite
ist in den 10er Jahren bei 71mm, später 68mm (+-2mm). Das Holz ist bis in die
40er Jahre massiv und 3.1-3.8mm dick. Später ist das Teil aus 3-lagigem
Sperrholz von etwa 4mm Dicke.
Die Bohrungen sind meist 3.9mm. In den 10er Jahren sind sie manchmal geringer.
Man muss dann nachbohren. In den 60er Jahren sind die Bohrungen 4.1mm.
In den untersuchten Teilen wichen immer mehrere Löcher vom Stabil-Raster ab.
Oft sind es nur 1mm. Aber auch Abweichungen von 3mm sind gefunden worden.
Selbst am Bild kann man erkennen, dass die Bohrungen der oberen Reihe nicht
in einer Linie liegen. Dabei ist das gezeigte Teil noch eines der am besten
gefertigten. Es wurde so von Walther ausgeliefert und nie benützt.
Walthers Kreissägeteile waren in den 10er und 20er Jahren so interessant, dass
selbst Meccano 1927 ein Kreissägeblatt (Circular Saw, No. 159) einführte und
es in die Kästen ab Größe 4 gab.
Den Kreissägetisch übernahm man jedoch nicht. Statt dessen brachte man in der
abgebogenen Platte (Perforated Flanged Plate 5½"*2½", No. 52) einen passenden
Schlitz an. 1930 machte man die Neuerungen aber wieder rückgängig.
Für den Kasten 51 der 10er Jahre waren die Kreissägeteile durchaus passend.
Nach der Umstellung aller Kästen im Jahr 1921 wäre das Kreissägeblatt im
neuen Kasten 50 gut aufgehoben gewesen.
Den Kreissägetisch hätte man allerdings bereits bei der Umstellung von 1915
mit aussondern sollen.
Mit zwei Laschen 2e hätte man die Durchbrochene Platte 1c und die Platte 1d so
verschrauben können, dass ein passender Spalt verblieben wäre.
Leider hat man die Kreissägeteile nach 1926 erst in den neuen Kasten 52 gegeben.
Im neuen Kasten 52 allerdings, der inhaltlich etwa dem Kasten 54 der 10er Jahre
entspricht, wirken Kreissägeblatt und Kreissägetisch eher unpassend oder
kleinlich.
Lochscheibe aus Holz, 45mm Durchmesser (Teil 15) und
Lochscheibe aus Holz, 75mm Durchmesser (Teil 15a)
Eine kleine Lochscheibe von Holz, 47mm Durchmesser, so hieß das Rad bis
1929, war bereits 1911 im Kasten 51 enthalten.
Sie hat in Wirklichkeit - je nach Zeitbereich - einen Durchmesser zwischen
43.6 und 45.6mm, ist zwischen 7.7mm und 9.0mm breit und hat eine Mittelbohrung
zwischen 3.8 und 4.1mm.
Die erste Scheibe wurde wohl direkt aus
Walther's Ingenieur Bauspiel
übernommen (Rolle 47 Ø). Sie hat 6 Außenlöcher von 4.5-4.8mm Ø bei
einem Abstand von 14.7-16.2mm vom Zentrum.
Das Teil passt also nicht zum Stabil-Lochabstand von 12.5mm.
Um 1915 wurden dann 8 Außenlöcher in das Teil gebohrt (siehe
Bild links). Die äußeren Löcher haben einen Abstand von 12.5mm zum
Zentrum was dem Stabil-Lochabstand entspricht. Der Durchmesser der Bohrungen ist
manchmal nur 3.8mm. Man muss dann nachfeilen.
Ab 1930 wird das Rad dann mit 45mm Ø in den Vorlagenheften angegeben, was der
Realität eher entspricht.
Die Teile sind in den Jahren bis 1926 nicht vorbildlich gefertigt. Sie eiern und
die umlaufenden Löcher haben Positionsabweichungen von bis zu 1mm.
Ab etwa 1928 sind die Teile wesentlich genauer. Nur noch wenige Löcher
haben Abweichungen von der Sollposition.
Die große Lochscheibe von Holz, 80mm Durchmesser (Teil 15a) erschien
wahrscheinlich mit dem Kasten 55 in 1913 oder 1914. Die Lochscheiben 15a hatten
jedoch bis etwa 1927 einen Durchmesser zwischen 77 und 78mm und waren etwa 12mm
dick. Die umlaufenden Löcher im äußeren Ring haben teilweise Abweichungen von
bis zu 2mm von ihrer Sollposition.
Eine solche Lochscheibe sehen Sie links im Bild.
Spätestens 1930 wurde die Lochscheibe 15a geändert. Die Fertigungsqualität ist
wesentlich besser. Nur noch wenige Löcher haben Abweichungen von der Sollposition.
Der Durchmesser liegt jetzt bei 75mm, was ab 1930 auch in den Vorlagenheften so
vermerkt ist. Die Lochscheiben 15a sind nun 10mm dick.
Die Bohrungen sind meist 3.9mm. Im Bild in der Mitte sehen Sie so eine
Lochscheibe aus den 60er Jahren.
Im Laufe der 30er Jahre wurde auch das große
Rad q des neueren
Holzbaukastens Record
als Ersatz für die Lochscheibe 15a verwendet. Man bohrte nur einige zusätzliche
Löcher mit 3.8mm Ø hinein. Im Bild rechts sehen Sie so ein Rad.
Die kleineren, in der Form eines X angeordneten Löcher wurden für Stabil
hinzugefügt.
Man brauchte das große Holzrad zuerst für das Modell der Drehbrücke aus dem
Kasten 55. Dort wurde es als Drehlager verwendet.
Ein alternatives Drehlager von etwa 80mm Ø gibt es bei Stabil nicht.
Zumal hier hat die Lochscheibe 15a noch eine gewisse Daseinsberechtigung.
Man hatte damals eben nicht die Idee gehabt, ein Walzenlager wie
Stokys Teil W041 einzuführen.
1913 bis 1914 experimentierte man bei Walther mit Holzrädern von 52mm und
größer. Man stattete Modelle für die Kästen 54 und 55 damit aus. Man nannte die
neuen Holzräder "Antriebsscheiben".
Um 1915 waren im Kasten 54 zwei Holzräder vergleichbar mit Teil 15 enthalten
und im Kasten 55 kam noch ein Rad 15a dazu.
In den Vorlagenheften war dagegen immer nur ein Rad 15 und
ein Rad 15a für die Kästen 54 und 55 angegeben.
Etwa 1916 hat man dann auch nur noch diese Räder in die Kästen gegeben.
Daran änderte sich nichts mehr bis zum Ende.
Bis 1926 war das kleine Holzrad in den Kästen ab Größe 51 enthalten.
Danach war es nur noch in den Kästen ab Größe 52.
Man hätte das kleine Holzrad ja 1921 durch ein Schnurrad aus Metall ersetzen
können - etwa durch ein etwas größeres Teil 5a.
Solch ein Rad wäre dem Stabil-System gut angestanden.
Das große Holzrad hätte man 1921 durch einen zusätzlichen großen Radkranz 21
im Kasten 54 problemlos austauschen können. Man hätte dabei nur gewonnen.
Leider hat man es nicht getan. In ganz wenigen Modellen findet man die Holzräder
noch, und man erkennt sie als Lückenfüller für im Kasten sonst fehlende
Teile.
Förderhaken (Teil 37)
Der Förderhaken (Teil 37) erschien etwa 1912 mit dem Kasten 54.
Zuerst hieß das Teil noch Transporthaken.
Aber 1915, spätestens 1916, wurde nur noch der Name "Förderhaken" verwendet.
Das Teil wird bei Stabil nur für den Bau zweier Modelle in größerer Anzahl
verwendet. Diese beiden Modelle waren aber bereits 1930 aus den Vorlagenheften
verschwunden. Somit wusste danach niemand mehr, wozu diese vielen Teile in den
größeren Kästen benötigt wurden.
Sicherlich kann der Förderhaken vereinzelt auch für andere Zwecke eingesetzt
werden. Er federt gut und könnte so als Puffer verwendet werden.
Das Bild links zeigt einen dunkelgrauen Förderhaken von 1918. Die übrigen
vernickelten Teile zeigen spätere Förderhaken von allen Seiten. An den beiden
Teilen in der Mitte erkennt man, dass die Fußlänge manchmal stark abweicht.
Die Teile von 1914 sind vernickelt, haben eine Materialdicke von 0.9mm dick und
eine Blechbreite von 10.7mm.
1918 war das Material nur noch 0.7mm dick und das Teil war grau (siehe Bild).
Spätestens ab 1924 wurden die Teile wieder vernickelt, sind nur noch 0.5mm dick
bei einer Blechbreite von 10.6mm.
Die Fußlänge ist im Mittel 25.5mm (+-0.5mm). Nur aus der Zeit um 1924 sind
Teile mit einer Fußlänge von nur 23.5mm (+-0.5mm) bekannt (siehe Bildmitte).
Gedacht waren die Förderhaken lediglich als Schnurleitstücke für die
Förderräder der Schwebebahnmodelle (siehe Bilder links).
Für das linke Förderrad benötigt man 12 Förderhaken, für das andere nur 8.
Das Modell links konnte man mit dem Kasten 54 bauen. In den ersten
Vorlagenheften von 1912 wurde es mit den 12-Haken-Förderrädern beschrieben.
Deshalb enthielten diese Kästen noch 24 Förderhaken. In den Vorlagenheften ab
1915 wird das Modell jedoch mit dem 8-Haken-Förderrädern beschrieben.
Deshalb wären diesen Kästen 54 nur noch 16 Förderhaken zuzuordnen.
Die Anzahl der Förderhaken in den Kästen 54 war aber - spätestens ab 1916 -
immer 18, also 2 mehr als man für das Modell gebraucht hätte.
Das ist auch so in den Inhaltsverzeichnissen über die ganze Zeit der Existenz
von Stabil festzustellen.
Das Modell erschien auch nicht mehr im neuen Vorlagenheft von 1921 und auch
nicht in irgend einem späteren. Man hätte den Förderhaken somit ab 1921 dem
Kasten 54 gar nicht mehr beigeben brauchen.
Die große Schwebebahn (im Bild oben) war dem Kasten 55 vorbehalten. Es wurde
immer das Förderrad mit 12 Haken verwendet, weshalb auch 24 Förderhaken im
Kasten 55 enthalten waren.
Aber auch dieses Modell wurde nicht
in das Vorlagenheft von 1930 übernommen.
Der Förderhaken hätte also spätestens 1930 gänzlich aus dem System genommen
werden können.
Holzstift 4mm stark (Teil 39)
Die Holzstifte erschienen etwa 1915 und bekamen die
Teilenummer 39, weil nach der Einstellung der Eisenbahnwagen-Baukästen
auch der Kuppunghaken (vorher Teil 39) aufgegeben
wurde.
Die Holzstifte sind aus weichem Holz, 50mm lang und 4mm dick. Die Oberfläche
ist rau. Sie wurden als Teile zu den Kästen 54 und 55 gegeben.
Im Kasten 54 waren 24 Stück enthalten, im Kasten 55 auch. Sie wurden als Bündel
von 12 Stück in die Kästen gegeben (siehe links im Bild).
Die Holzstifte werden bei Stabil nur als Leitersprossen verwendet. Sie sitzen
allerdings recht locker in den Holmen.
Das Holz erinnert an die Stange von Papierfähnchen, die in den 50er Jahren
an Kinder ausgegeben wurden.
Weitere Anregungen zur Verwendung der Stifte findet man in den Vorlagenheften
von Walther's Ingenieur Bauspiel und vom Maschinenbaukasten.
8 Holzstäbchen von etwa 145mm Länge wurden im Modell des
Gitterwagen J aus den
Eisenbahnwagen-Baukästen verbaut. Diese Holzstäbchen wurden in den
Inhaltsverzeichnissen auf der Deckelrückseite
der Eisenbahnwagen-Baukästen nicht aufgeführt. Es gab sicher keine
Teilenummer dafür.
Propeller 10cm lang (Teil 90) und Propeller 14cm lang (Teil 91)
Die beiden Propeller wurden erstmals 1933 als Zukaufteile in einem
Prospekt aufgeführt. In Kästen waren sie nie enthalten.
Ein Modell, das den Propeller zeigt, ist das
Stabilobil aus dem Vorlagenheft
zum Knirps-Federmotor.
Das Bild zeigt oben den Propeller 10cm lang (Teil 90).
Dieser Propeller besteht aus massivem weichen Holz.
Er ist an der Bohrung 10.4mm dick. Er wurde in Konvoluten aus den 30er und aus den 50er Jahren gefunden.
Es gibt in gleicher Ausführung auch den Propeller 14cm lang (Teil 91).
Dieser ist in Konvoluten aus den 30er Jahren gefunden worden.
Unten im Bild ist ein Propeller 14mm lang (Teil 91), wie er viele
Male in Stabil-Konvoluten aus den 50er Jahren gefunden wurde.
Er besteht aus dreilagigem Sperrholz und ist lackiert.
An der Bohrung ist er 8.4mm dick.
Ein kleiner Propeller (Teil 90) dieser Art ist nicht bekannt.
Es sind bisher zu wenige Teile gefunden worden, um genauere Angaben machen zu
können.
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