Stabil : Flache Platten

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Beschrieben werden hier die Teile :

Hinweise auf ähnliche Teile, die an anderer Stelle beschrieben werden :



Flacheisen doppelt gelocht (Teile 1/11D, 1/25D)

Die doppelt gelochten Flacheisen liefen bei Stabil unter der Teilenummer 1, wie die normalen Flacheisen auch.
Beim Bestellen der Teile musste man immer auch die Lochanzahl angeben und, dass man die Flacheisen doppelt gelocht haben wollte.
Erst 1958 wurden eindeutige Nummern für jedes Flacheisen vergeben. Den doppelt gelochten Flacheisen gab man die Teilenummern 1/11D und 1/25D.
In den End-60er Jahren wurden vereinzelt Teile stark glänzend vernickelt.

Flacheisen doppelt gelocht, 10er Jahre

Die doppelt gelochten Flacheisen des Stabil-Systems sind eigentlich Platten von 2 Loch Breite. Die Kanten sind nie abgerundet.
Von den doppelreihigen Teilen der Mitbewerber unterscheiden sich die Stabil-Teile dadurch, dass es keine ungebogenen Winkeleisen sind.

Die doppelt gelochten Flacheisen wurden 1913 (spätestens 1914) mit dem Kasten 55 eingeführt. Dem damaligen Kasten 55 lagen 10 doppelt gelochte Flacheisen von 25 Loch Länge und ein einziges von 10 Loch Länge bei.

Die Teile oben wurden in einem Kasten 54a von etwa 1917 gefunden. Jürgen Kahlfeldt hat sie auf den Scanner gelegt. Beachten Sie das Lineal im Bild unten. Die Maße auf dem Millimeterpapier sind - durch den Scanner bedingt - nicht genau.

Die Teile der 10er Jahre sind glänzend Nickel-plattiert. Sie stammen also noch aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Eine Nachfertigung während des Krieges war offensichtlich nicht erforderlich.
Anmerkung : Die Teile auf dem Bild reflektieren das Innere des Scanners. Flecken auf den Teilen treten verstärkt hervor.

Alle Teile sind 0.9mm dick. Das kürzere Teil ist 124.9mm lang und hat einen Lochabstand von nur 12.37mm. Die langen Teile sind 311.9 bis 315.4mm lang; deren Lochabstand ist von 12.49 bis 12.57mm. Die beiden senkrechten Linien auf dem Bild sind 109.6mm auseinander.


Ab 1921 wurden die doppelt gelochten Flacheisen von 10 Loch Länge auf 11 Loch verlängert. Zwei dieser neuen 11 Loch langen Teile lagen ab jetzt bereits dem Kasten 54 und natürlich auch dem Kasten 55 bei. Die 25 Loch langen Teilen waren nach wie vor nur im Kasten 55 zu finden, und zwar 10 Stück. Diese Bestückung wurde nie mehr geändert.

Das folgende Foto zeigt die doppelt gelochten Stabil Flacheisen aus den 60er Jahren. Es gab sie in dieser Zeit in den Längen von 11 und von 25 Loch.

Doppelt gelochte Flacheisen
Die 11 Loch langen Teile waren in den 20er und 30er Jahren 137mm lang. Aus der Nachkriegszeit sind Längen von 136.3-136.7mm bekannt.
Die 25 Loch langen Teile waren in den 20er Jahren 312.5-312.7mm lang. Ende der 30er Jahre ist die Länge nur noch 312mm, wobei die Enden nicht völlig eben sind. Aus den 50er Jahren ist eine Charge mit nur 311mm Länge bekannt.
Die doppelt gelochten Flacheisen sind in allen Perioden immer nur glänzend vernickelt gefunden worden.

Die Teile wurden eingesetzt zum Bau von Schienen, auf denen ein Schnurrad entlang rollen kann, ohne zu ruckeln (siehe Modell).
Große Schwebebahn aus Kasten 55 bis 1929
Die Schienen werden nur in der unteren Reihe aneinander geschraubt (wie im Foto oben dargestellt). Dadurch können die Verschraubung die oben darüber laufenden Rollen nicht behindern. Aus dem gleichen Grund dürfen die Teile auch nicht abgerundet sein.
Bei einer Länge von 312.5mm können die Teile fugen- und lückenlos aneinander geschraubt werden, um eine Laufschiene zu bilden.
Bei den Teilen ab den 50er Jahren ist eine Lücke von etwa 1mm nicht zu vermeiden. Aber auch diese Lücke wird von einem darüber laufenden Schnurrad noch ruckelfrei überwunden.
Siehe dazu Foto der beiden verbundenen 11 Loch langen Teile (oben).

Alle Teile sind exakt 25mm breit.

Anmerkung :
Märklin hat ein besonderes Teil herausgebracht, mit dem man normale Flacheisen so miteinander verschrauben kann, dass ein Schnurrad darüber ohne Ruckeln fährt. Das Teil hat den Namen "Stoßlasche", alte Nummer 130, neue Nummer 11786. Wenn man die Farbe entfernt, kann man es auch mit Stabilteilen gut kombinieren.
Man benötigt diese Teil aber nicht, wenn man die Rundung an den Flacheisen, die die Schiene bilden, absägt. Bruchreste von langen Teilen sind dazu bestens geeignet. Diese Teile kann man mit Flacheisen verbinden, deren Breite man, z.B. durch abfeilen oder abschleifen, reduziert hat. Besonders Schrottteile können dazu ganz gut genützt werden.


Windflügel (Teil 26)

Windflügel, Teil 26
Der Windflügel (Teil 26) erschien mit dem Kasten 52, war also ein Stabil-Teil der ersten Stunde. In diesen ersten Jahren wurde das Teil aber noch "Windmühlflügel" genannt, bevor sich um 1913 der Name Windflügel durchsetzte. Von seiner Form her stammt das Teil aber aus Walther's Ingenieur Bauspiel, wo es als "Steuerruder" (noch ohne Loch) eingesetzt wurde.

Die Windflügel waren bis Ende 1914 hochglänzend vernickelt (siehe im Foto links). Die bisher gefundenen Exemplare sind fast alle noch heute hell glänzend und zeigen fast nie Rost. Offensichtlich wurden diese Teile aus plattiertem Blech hergestellt. Sie wurden also nicht galvanisch vernickelt. Das Blech ist fast immer beidseitig mit einer dünnen Nickelschicht plattiert. Es sind aber auch Teile mit einseitiger Plattierung gefunden worden.
Nach 1914 bis einschließlich 1920, findet man hell-silbergraue oder dunkelgraue Exemplare der gleichen Form und mit nur einem Loch. Auf dem Foto sehen wir ein silbergraues Exemplar, das auf der gewölbten Seite liegt. Das Material ist bei beiden Teilen 0.5mm dick. Die Höhe ist 99mm, die Breite außen 49mm. Die Wölbungshöhe kann außen 4-6mm betragen. Es ist aber noch eine weitere graue Charge aus den 10er Jahren bekannt mit einer Materialdicke von 0.8mm und einer Höhe von 100mm.
1921 wurden 4 Löcher in das Teil gestanzt (siehe drittes Teil auf dem Foto). Bei den 4 Löchern wurde auch der bei Stabil übliche Lochabstand beachtet. Die äußeren Löcher sind 50mm auseinander. Die längsseitigen 3 Löcher sind auf einer Linie und haben Abstände von 75mm und 12.5mm. Das Loch in der Spitze hat eine andere Position als bei seinen Vorgängern, obwohl ansonsten die Gesamtform des Teils geblieben ist. Die Oberfläche ist dunkelgrau und sieht aus wie Hammerschlag-Lackierung. Die sonstigen Maße entsprechen dem Teil von 1914.

Spätestens 1924 wurde das Teil grundlegend geändert (siehe rechts im Foto oben). Danach blieb es so. Das neue vernickelte Teil ist symmetrisch und enthält viele Löcher, auch Langlöcher.
Das Material ist 0.5mm dick. Das Teil ist 99.8mm hoch und außen 50.2mm breit. Die beiden Flacheisen zeigen die Passgenauigkeit der Löcher. Unter dem Loch der Spitze ist eine Reihe mit 3 Löchern angeordnet. Die beiden äußeren sind 12.5mm auseinander. Das mittlere Loch dazwischen hat 12.5mm Abstand zum Loch an der Spitze. Leider fehlt dieses mittlere Loch auf allen Abbildungen des Teils in den Vorlagenheften.
Mit dem neuen Teil hat man nicht nur einen neuen Windflügel geschaffen, sondern auch eine universell einsetzbare Dreiecksplatte.
Aus der Zeit ab 1941 (2. Weltkrieg) wurden die Teile 26 auch mit heller verzinkter Oberfläche gefunden.

Sonderform frühe 20er Jahre Der Windflügel rechts wurde in einem Kasten der frühen 20er Jahre gefunden, etwa um 1923. Wir haben hier einen Windflügel der 10er Jahre vor uns. Das Loch an der Spitze ist noch in der Position wie auf den Teilen der 10er Jahre. In diesen Windflügel hat man aber dazu noch das Lochmuster des neuen Teils hineingestanzt.
Wie mag dieses höchst seltene Teil entstanden sein ? War es ein Entwurf ? Wir können nur rätseln. Vielleicht war eine alte Charge noch übrig, die man nicht wegwerfen wollte. Man hat dann die neuen Löcher nachträglich eingestanzt und so den Kästen beigegeben. Bei Walther wurde eben immer alles aufgebraucht.
Mein Dank geht an Jürgen Kahlfeldt, der das Teil kopiert hat.


Gelochte Bleche (Teile 43-43c)

Die Gelochten Bleche sind eine Neuerung der Fa. Walther aus dem Jahr 1921. Mit diesem Teil werden alle ähnliche Teile der Mitbewerber, insbesondere in Hinblick auf die Vielfältigkeit der Baumöglichkeiten, in den Schatten gestellt. Sie sind auch schon ein Vorgriff auf die Verkleidungsplatten, die andere Hersteller in den 30er Jahren auf den Markt brachten. Wegen der Verwendung dünnen Bleches bei der Herstellung und wegen der vielen Löcher können die Gelochten Bleche leicht gebogen werden. Sie wurden deshalb bei vielen Demonstrationsmodellen der Fa. Walther in der Funktion von Verkleidungsplatten eingesetzt. Ein Beispiel ist das Modell der DO-X, des damals größten Flugzeugs der Welt, das im Bastler-Saal der Fa. Walther in den 30er Jahren zu bewundern war. Ein weiteres Beispiel ist das Modell des Dresdener Kugelhauses, welches als Schaufenstermodell vermietet wurde.
Leider sind die Gelochten Platten nur in geringen Stückzahlen in den Kästen enthalten. Selbst im Kasten 55 waren nur vier von jeder Länge. Die Teile mit 25-Loch-Länge waren sowieso erst im Kasten 54 zu finden.

Das folgende Bild zeigt links oben ein Gelochtes Blech 11*3 Loch (Teil 43a). Rechts daneben sehen wir ein Gelochtes Blech 15*3 Loch (Teil 43b). Darunter folgt ein Gelochtes Blech 25*3 Loch (Teil 43c). Das ebenfalls dazu gelegte 25-Loch-Flacheisen 1/25 zeigt, dass die Gelochten Bleche eigentlich Platten von 3-Loch-Breite sind, in die man noch zusätzliche Langlöcher eingestanzt hat.

Gelochte Bleche, 11, 15 und 25 Loch lang

Gelochtes Blech 5 Loch lang Links sehen Sie ein Gelochtes Blech 5*3 Loch (Teil 43). Nur dieses Bild findet man als Skizze bei den Abbildungen der Teile in den Vorlagenheften ab 1925 - als Stellvertreter für alle Gelochten Bleche.

Bei der Herstellung der Gelochten Bleche wurde - über die Gesamtlänge des Teils - der Lochabstand von 12.5mm immer recht gut eingehalten. So ist Teil 43 immer 62.5mm (+-0.5mm), Teil 43a 137.5mm (+-0.5mm), Teil 43b 187.5mm (+-0.5mm) und Teil 43c 312.5mm (+-1mm) lang.
Anfang der 20er Jahre waren die Teile aus 0.5mm dickem Blech, die Löcher waren meist etwas gratig, die Breite aller Teile lag bei 37.5mm (+-0.2mm).
In allen späteren Jahren sind die Bleche 0.6mm dick, die Teile sind besser gestanzt, aber die Breite schwankt von 37.3mm bis 37.8mm. Selbst die Position weniger einzelner Löcher kann bis 0.4mm von der Sollposition abweichen - besonders auffällig bei 43b und 43c. Diese großen Toleranzen sind bei den Teilen aller Perioden zu finden. Selbst Teile unterschiedlicher Lochanzahl - im gleiche Kasten - zeigen deutliche Abweichungen voneinander bei den Breiten.
Die Rundlöcher sind durchweg 4.2mm, die Langlöcher 4.2*12.5mm.

Aus den Abmessungen der Teile lassen sich keine Rückschlüsse auf die Herstellungszeit gewinnen. Die Teile aus den 30er Jahren scheinen aber eine besser spiegelnde Oberfläche zu haben.
Aus der Zeit ab 1941 (2. Weltkrieg) wurden die Teile 43 und 43a auch mit heller verzinkter Oberfläche gefunden. In Kästen aus dieser Zeit sind jedoch die langen Bleche 43b und 43c stets nur vernickelt gefunden worden.
Als Kuriosität ist zu bemerken, dass in den Kästen 49a der Jahre 1936-1952 ein "Gelochtes Blech 11 Loch lang" (Teil 43a) enthalten war, wogegen es in den Kästen 50 und 50M fehlte. Das ist auch in den Inhaltslisten der Vorlagenhefte dieser Zeit so vermerkt.
In den End-60er Jahren wurden vereinzelt Teile stark glänzend vernickelt. Leider brach bei diesen Teilen die Vernickelung beim Biegen des Teiles auf und die Nickelschicht blätterte ab.

Zur Lagerung von Wellen sollte man die Gelochten Bleche nur dann einsetzen, wenn dort geringe Kräfte wirken. Der Grund ist die geringe Blechdicke. Man kann die Lager aber, bei Bedarf, durch ein darüber geschraubtes Flacheisen verstärken.

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