Stabil : Erfinderbaukasten-Teile für Gerollte Wellen

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Beschrieben werden hier die Teile :

Hinweise auf weitere Erfinderbaukasten-Teile, die an anderer Stelle beschrieben werden :



Allgemeines zu Gerollten Wellen (Teile 61, 61a, 62, 62a)

Mit den Gerollten Wellen können Achsen großer Maschinen nachgebildet werden. Sie können aber auch als Säulen, Träger, Walzen verwendet werden.

Die Gerollten Wellen sind aus vernickeltem Blech gefertigt. Die Bleche sind nur gerollt, nirgends verschweißt. Die Blechdicke liegt zwischen 0.5mm (Teil 61) und 0.8mm (Teil 61a) und ist abhängig von der Fertigungscharge.
Die Gerollten Wellen sind nicht zur Übertragung großer Drehmomente und nicht zum Tragen größerer Lasten geeignet. Deshalb kann die Befestigungsmethode mit Federnden Rundsplinten toleriert werden.
Die Löcher längsseits in den Gerollten Wellen haben den bei Stabil üblichen Abstand von 12.5mm und einen Durchmesser von 4.2mm.
Die entlang des Umfangs angeordneten Löcher sind paarweise vorhanden, so dass eine Welle diametral hindurch gesteckt werden kann.
Entlang des Umfangs sind bei jedem zweiten längsseitigen Loch paarweise Schlitze eingestanzt. Die Schlitze sind 12.5mm * 1.2mm groß und erlauben so, dass ein beliebiges Stabil-Flacheisen (meist 12.3mm breit, 1mm dick) diametral hindurch gesteckt werden kann. (Ein Märklin-Flachband passt nicht, es ist zu breit.)

Gerollte Wellen und Splinte
Das Foto oben zeigt in der oberen Reihe eine Gerollte Welle 25mm stark, 11 Loch lang (Teil 62), dann diese Welle von der Öffnung und daneben die dünnere Gerollte Welle (Teil 61) von der Öffnung.
Die zweite Reihe zeigt nur die Gerollte Welle 25mm stark, 15 Loch lang (Teil 62a).
In der dritten Reihe liegt die Gerollte Welle 14mm stark, 11 Loch lang (Teil 61) und die Kupplungsmuffe für Wellen 14mm stark (Teil 61a).
Die unterste Reihe bilden zweimal ein Federnder Rundsplint 33mm lang (Teil 67a) und zweimal ein Federnder Rundsplint 22mm lang (Teil 67).


Anwendung und Eigenschaften; Federnde Rundsplinte (Teile 67, 67a)

Wenn im Folgenden Wertebereiche angegeben werden, so sind diese als Fertigungswerte zu verstehen. Man hat einfach keine genauere Fertigung angestrebt.

Gerollte Welle, 14mm stark, 11 Loch lang Federnder Rundsplint, 22mm lang
Die dünne Gerollte Welle (Teil 61) hat einen Durchmesser von 14mm und ist 11 Loch (137mm) lang.
Sonstige Maße : Ø 13.95-14.05; Loch-Ø 4.0-4.1; Schlitz 12.5-12.6,1.1-1.2; Blechdicke 0.5-0.6
Sie hat entlang des Umfangs zwei Löcher eingestanzt, so dass eine Welle diametral hindurch gesteckt werden kann.
Anstatt der Welle kann auch ein Federnder Rundsplint 22mm lang (Teil 67) benützt werden. Er ist rechts im Bild gezeigt. Der Splint besteht aus einem C-förmig gerollten Stück Federstahl von etwa 0.3mm Dicke. Sein Durchmesser ist oben 4.5mm und unten 4mm. Er sitzt fest im Loch allein wegen seiner Haftreibung. Der Wulst am unteren Ende ist eine zusätzliche Sicherung gegen Herausfallen.
Entlang des Umfangs sind bei jedem zweiten längsseitigen Loch der dünnen Gerollten Welle paarweise zwei Schlitze eingestanzt, so dass ein Flacheisen diametral hindurch gesteckt werden kann.
Teil 61 hat also insgesamt 22 Löcher und 10 Schlitze.

Kupplungsmuffe für Welle 14mm stark
Die Kupplungsmuffe für Welle 14mm stark (Teil 61a) hat einen Durchmesser von 15.8mm und ist 4 Loch (50.2mm) lang.
Sonstige Maße : Ø 15.6-15.9; Loch-Ø 4.15-4.2; Blechdicke 0.8
Wie bei Teil 61 sind die Löcher paarweise diametral gegenüber angeordnet; insgesamt sind es 8 Löcher. Die Kupplungsmuffe 61a besitzt aber keine Schlitze.
Wie das Bild zeigt, ist sie in erster Linie als Verbinder von zwei dünnen Gerollten Wellen (Teil 61) gedacht. Sie wird aber auch als eigenständige kurze Gerollte Welle in den Modellen verwendet.
Das Bild links zeigt auch die Verwendung der Splinte (Teil 67), die hier als Befestigungselemente wirken. Wir sehen, dass der untere Wulst der Splinte aus den äußeren Löchern der Kupplung herausragt.

Gerollte Welle, 25mm stark, 11 Loch lang Federnder Rundsplint, 33mm lang
Die dicke Gerollte Welle hat einen Durchmesser von 25mm und ist in einer Länge von 11 Loch (137mm) als Teil 62 und in einer Länge von 15 Loch (186.5mm) als Teil 62a vorhanden.
Sonstige Maße : Ø 24.6-25.2; Loch-Ø 4.05-4.15; Schlitz 12.5-12.6,1.13-1.2; Blechdicke 0.6-0.7
Sie hat entlang des Umfangs vier Löcher im Winkel von 90 Grad eingestanzt. Auch bei diesem Teil können Wellen diametral hindurch gesteckt werden.
Anstatt der Welle kann auch ein Federnder Rundsplint 33mm lang (Teil 67a) benützt werden. Er ist rechts im Bild gezeigt. Der Splint besteht aus einem C-förmig gerollten Stück Federstahl von etwa 0.3mm Dicke. Sein Durchmesser ist oben 4.5mm und unten 3.8mm. Er sitzt fest im Loch allein wegen seiner Haftreibung. Der Wulst am unteren Ende ist eine zusätzliche Sicherung gegen Herausfallen.
Entlang des Umfangs der dicken Gerollten Welle sind bei jedem zweiten längsseitigen Loch vier Schlitze (90 Grad versetzt) eingestanzt, so dass Flacheisen diametral hindurch gesteckt werden können.
Teil 62 enthält insgesamt 44 Löcher und 20 Schlitze. Teil 62a enthält insgesamt 60 Löcher und 28 Schlitze.
Es gibt keine besondere Kupplungsmuffe für die 25mm starken Wellen.

Montage von Rädern; Flansche (Teile 66, 66a)

Flansche für Gerollte Wellen Wenn man Teile an den Gerollten Wellen befestigen will, so greift man in den meisten Fällen zum Flansch für die dünnen Gerollten Wellen (Teil 66) oder zum Flansch für die dicken Gerollten Wellen (Teil 66a).
Der Flansch wird mit Hilfe eines Splintes 67/67a an der Gerollten Welle befestigt.

Fotos der Flansche sind in einem anderen Kontext verfügbar.

An dem Flansch werden dann andere Teile angeschraubt. Die Radkränze 21/21a, der Zahnkranz 29 sowie die Patentzahnräder 25d-25f sind dazu bestens geeignet.

Im linken Bild wurde ein Speichenrad konstruiert. Auf der dünnen Gerollte Welle 61 wurde ein Flansch 66 mit Hilfe eines Splintes 67 befestigt. Am Flansch 66 sind 4 Speichen 81a verschraubt, die den Großen Radkranz 21 tragen.
Nur Speichen 81 oder 81a können so auf der oberen Fläche des Flansches 66 angeschraubt werden, wie es im linken Bild gezeigt wird.

Flansch 66 mit Flacheisen Flacheisen können nur an der unteren Fläche des Flansches 66 angeschraubt werden. Es müssen Flacheisen sein, das ab 1925 produziert wurde - siehe Länge der Flacheisen. Nur diese Flacheisen sind an den Enden ausreichend kurz, wie das rechte Flacheisen im Bild rechts zeigt. Ein Flacheisen aus der Zeit vor 1925 sollte gar nicht verwendet werden. Es würde die gerollte Welle beim Durchschieben durch den Flansch blockieren. Siehe linkes Flacheisen im Bild rechts.
An den Flansch 66a kann man dagegen auch unten die Flacheisen von vor 1925 befestigen. Auf der oberen Seite des Flansches 66a kann man jedoch nur die neueren Flacheisen (ab 1925) verwenden.

Beim oberen Bild in der Mitte wurde auf die dicke Gerollte Welle 62 ein Flansch 66a mittels Splint 67a fest gemacht. An den Flansch 66a ist direkt der kleine Radkranz 21a montiert.

Wenn man die Gerollten Wellen als Säulen benützen will, so bildet der Flansch dazu einen idealen Sockel (im oberen Bild rechts).

Man kann Gerollte Wellen auch miteinander verbinden, indem man zwei der gezeigten Säulen an den Sockeln miteinander verschraubt. Ein Beispiel für dieses Verfahren ist das Fernrohr des Observatoriums, Modell 754.

Der Flansch für die dünne Gerollte Welle (Teil 66) hat einen Außendurchmesser von 37.8-37.9mm, was ihn vom Scheibenrad 23 und von der kleinen Lochscheibe 35a nur minimal unterscheidet. Der Flansch 66 mit dünner Gerollter Welle kann also überall dort erfolgreich in ein Modell eingebaut werden, wo schon vorher eine Lochscheibe 35a zusammen mit einem Gewindestift montiert war. Der kleine Außendurchmesser beträgt 15.3-15.45mm. Die Höhe des Flansches ist 9.4-9.6mm. Die Materialdicke ist 0.73mm.
Der Flansch für die dicke Gerollte Welle (Teil 66a) ist in den "Abbildungen der Teile" der Vorlagenhefte für die normalen Stabil-Baukästen falsch dargestellt. Die Abbildung hier ist korrekt (mittleres Bild). Der Flansch 66a hat zwei Ringe von jeweils 8 umlaufenden Löchern. Zwei diametral gegenüberliegende Löcher des äußeren Ringes kann man mit einem 5-Loch-Flacheisen verbinden. Für zwei gegenüberliegende Löcher des inneren Ringes genügt schon ein 4-Loch-Flacheisen. Der Außendurchmesser des Flansches 66a beträgt 56.2-56.4mm. Der kleine Außendurchmesser beträgt 26.4-26.5mm. Die Höhe des Flansches ist 9.3-9.4mm. Die Materialdicke ist 0.75-0.78mm.

Wir erkennen hier schon das größte Problem bei der Verwendung der Gerollten Wellen :
Man kann die Objekte nur in bestimmten, durch die Löcher der Gerollten Welle vorgegebenen Abständen, voneinander befestigen. Bei Glatten Wellen oder bei Gewindestiften kann man dagegen sein Objekt beliebig auf der Welle positionieren. Das Bauen mit Gerollten Wellen wird dadurch merklich erschwert.
Genauso wie die Objekte nur in bestimmten festen Abständen auf der Gerollten Welle zu nützen sind, so sind auch die Lager der Gerollten Welle nur an genau vorgegebenen Positionen möglich. Deshalb ist eine genau durchdachte, präzise Außenkonstruktion erforderlich, die die Lager immer im vorgeschriebenen Abstand hält. Einzelheiten erkennt man an den Modellen.

Montage mit Haken; Flache Hakenlasche (Teil 68) und Gekröpfte Hakenlasche (Teil 68a)

Anwendung der Flachen und der Gekröpften Hakenlasche
Hakenlaschen Das linke Bild oben zeigt die Verwendung der Flachen Hakenlasche (Teil 68), das rechte Bild oben die Gekröpfte Hakenlasche (Teil 68a).
Wir erkennen auf den Bildern, wie man die Hakenlaschen in die Schlitze der Gerollten Wellen einschiebt.
Offensichtlich muss für eine sinnvolle Nutzung das an die Gerollte Welle angebaute Objekt die Laschen radial nach außen und nach unten festhalten. Anderenfalls würden die Laschen aushaken oder wackeln.
Der Aufwand für eine solche Konstruktion ist beträchtlich.

Das Foto rechts zeigt in der oberen Reihe zwei Gekröpfte Hakenlaschen (Teil 68a). Sie unterscheiden sich in der Position des Loches. Die rechte Variante ist die am meisten verbreitete.
In der unteren Reihe sieht man links die Flache Hakenlasche (Teil 68) und rechts die Gekröpfte Hakenlasche (Teil 68a). Man erkennt die besondere Form des Hakens. Die Materialdicke ist 0.7mm.

Hakenlaschen als Wellenkupplungen Nach dem Vorlagenheft für die Erfinderbaukästen können die Hakenlaschen als Wellenkupplungen für dünne und für dicke Gerollte Wellen verwendet werden.
Ich meine, für diese gezeigten Konstruktionen benötigt man etwas Geduld und Fingerspitzengefühl. Denn die Teile müssen doch sehr genau montiert werden.

Für dünne Gerollte Wellen 61 ist natürlich die Kupplung 61a vorzuziehen. Alternativ kann man zwei Flansche 66 bzw. 66a mit den flachen Seiten aneinander schrauben. In jeden Flansch steckt man dann ein Ende einer Gerollten Welle. So hat man ebenfalls eine brauchbare Wellenkupplung.

Verwendung als Zylinder oder Walze

Gerollte Wellen zwischen Schnurrädern Die dünne Gerollte Welle 61 oder die Wellenkupplung 61a kann zwischen zwei Schnurrädern 5 eingeklemmt werden. Auf diese Art lässt sich eine Haspel oder eine Seiltrommel herstellen.

Die dicken Gerollten Wellen 62/62a lassen sich ebenfalls zwischen Schnurrädern 5 einklemmen. Die Schnurräder schließen dabei die dicke Gerollte Welle ab. Es entsteht so eine Walze, die durch einen Seilantrieb über das Schnurrad angetrieben werden kann.
Bei diesen Arten der Befestigung ist man allerdings an Gewindestifte gebunden. Es gibt keinen Mechanismus, die Gerollten Wellen als Walzen an Glatten Wellen zu befestigen.


Meine Empfehlung für Schrauber

Obwohl es in den Stabil-Vorlagenheften nicht angesprochen wird, empfehle ich, nach Möglichkeit nie etwas mit Schrauben an den Löchern der Gerollten Wellen fest zu machen. Denn es besteht immer die Gefahr, dass sich die Gerollte Welle dabei verformt.
Wenn es nicht zu vermeiden ist, ein Teil an der gerollten Welle zu verschrauben, so suchen Sie sich gewölbte Stabil-Muttern aus, oder Sie versuchen es mit 6-kant-Meccano-Muttern, die Sie innen in der Gerollten Wellen anbringen.
Wenn Sie einen Gewindestift durch zwei gegenüberliegende Löcher der Gerollten Welle stecken, so sollte der Gewindestift immer drehbar sein und durch Gegenmuttern gegen Herausfallen gesichert sein.
Ich empfehle weiterhin, anstelle der Rundsplinte, Schrauben passender Länge zu verwenden. Die Schrauben müssen am Ende durch Gegenmuttern gegen Herausfallen gesichert werden. Sie müssen drehbar sein und dürfen die Gerollte Welle nicht verbiegen. Erfahrungsgemäß sind die Rundsplinte nach dem Bau weniger Modelle verbogen und können nur noch bedingt eingesetzt werden.

Die Gerollten Wellen erfreuten sich in den 30er Jahren in Deutschland größerer Beliebtheit. Sie sind manchmal als Zusatzteile in Konvoluten zu finden. Da von Walther nach etwa 1931 kaum mehr neuen Modelle mit den Gerollten Wellen veröffentlicht wurden, hielt sich die Nachfrage nach diesen Teilen jedoch in Grenzen.

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