Die wirtschaftliche Lage ab 1924
Schon in den Zeiten des 1. Weltkrieges gab es in den USA einen enormen
wirtschaftlichen Aufschwung. Die USA belieferten Frankreich und England
intensiv mit Rüstungsgütern. Auch gewährten sie diesen Ländern großzügige
Kredite. Da es in den USA nach dem 1. Weltkrieg keine kriegsbedingten
Zerstörungen gab, konnte sich dort die Wirtschaft weiter ungehindert entfalten.
Während Deutschland nach dem Krieg Reparationen für die durch den Krieg
angerichteten Schäden zahlen musste, blühte in den USA der Wohlstand.
Als eine Folge davon gaben die USA großzügig Kredite - ab 1924 auch an
Deutschland. Das Interessante daran war, dass Kredite aus den USA in manchen
Jahren doppelt so hoch waren, wie die Reparationen, die Deutschland
zu zahlen hatte. Dies führte von 1925 bis 1929 auch in Deutschland zu
einem neuen bescheidenen Wirtschaftswachstum.
Der wirtschaftliche Aufschwung in den USA war jedoch unkontrolliert. Zuletzt
wurden so viele Waren produziert, dass es dafür keine Abnehmer mehr gab.
Der Beginn der resultierende Überproduktionskrise ist als der
"Schwarze Donnerstag" (24.10.1929) bekannt. Erstmals sanken die Aktienkurse,
Firmen konnten ihre Waren nicht mehr verkaufen und mussten massenweise
schließen, die Arbeitslosigkeit stieg auf Rekordhöhen.
Bis 1932 sank die Industrieproduktion der USA auf etwa 25% von der von 1929.
Erst Mitte der 40er Jahre erreichten die USA, erneut kriegsbedingt, die
Produktionszahlen von 1929 wieder.
In Deutschland versiegten schon ab 1928 die Kredite aus den USA. Ein Abfallen
der Produktion folgte. Immer mehr Firmen mussten schließen. Die Arbeitslosigkeit
stieg mehr und mehr, bis sie 1932 einen Höhepunkt erreichte.
Selbst als das Ausland 1932 auf weitere Reparationszahlungen gänzlich
verzichtete, resultierte dadurch noch kein merkliches Abflauen der Krise.
Wieder litten viele Menschen Not.
Die deutsche Regierung ab 1933 verschwieg die Arbeitslosigkeit und sorgte nur
dafür, dass die Arbeitslosen von den Straßen verschwanden. Es wurde
ein Rüstungsprogramm aufgelegt, das aus einbehaltenen USA-Krediten und aus
vielen, oftmals ungedeckten Krediten der Reichsbank finanziert wurde.
Zusätzliche Gelder wurden beschafft durch Raub des Vermögens von Menschen,
die nicht ins Weltbild der damaligen Machthaber passten, und die deshalb
auf brutalste Weise angefeindet und sogar bestialisch ermordet wurden.
Besonders die Beraubung der Gewerkschaften, der Sozialdemokraten und der
Kommunisten soll erwähnt werden, denn deren Beraubung wird heute oft
verschwiegen. Siehe z.B. Braunbuch ab S. 130
oder mein Artikel "Das kurze Leben des
Anton Holzinger".
Auf diese Weise gelang es schließlich, den Arbeitslosenstand von 1928
bis zum Jahr 1936 wieder zu erreichen.
Die zwangsläufig drohende wirtschaftliche Zusammenbruch sollte durch die
"Eroberung von Lebensraum im Osten" aufgefangen werden.
Bei den Überfällen anderer Länder wurden zuerst deren Goldreserven abgeholt,
um damit Zinsen für solche Kredite zu bezahlen, die die Geber nicht schon
gänzlich abgeschrieben hatten.
Der Plan mit dem gigantischen Landraub im Osten funktionierte aber nicht wie
erhofft, obwohl dazu massenweise Menschen sinnlos verheizt wurden.
Deshalb griff die damalige Regierung immer mehr nach den Geldern der Bürger.
Meine Mutter erzählte mir, dass man in den Kriegsjahren sein gespartes Geld
nur dann noch von der Bank abheben durfte, wenn man kriegswichtigen Bedarf
nachweisen konnte.
Nach diesem historischen Exkurs werden Sie sich erklären können, warum es
aus den Jahren 1925 bis 1929 so
viele Baukästen auf Auktionen und
Flohmärkten gibt.
Aus den Jahren 1931 bis 1935 sind es deutlich weniger.
Von den Jahren 1936 bis 1941 sind hauptsächlich kleinere bei
Auktionen zu finden.
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